Newsletter I. 2018 | Leitstelle Lausitz

In diesem Newsletter berichten wir über aktuelle Projekte und Vorhaben.

Pilotprojekt „Primäreinsätze Nachts unter NVIS“

Voraussichtlich beginnend ab April 2018 bis zum Ende des Jahres läuft zwischen der Leitstelle Lausitz und dem ADAC ein Pilotprojekt über „Primäreinsätze in der Nacht unter NVIS (night-vision-imaging-system)“. Unter bestimmten, genau definierten Voraussetzungen ist es der Leitstelle in dieser Pilotphase möglich, den Rettungshubschrauber (RTH bzw. ITH) des ADAC auch nachts primär zu alarmieren.

Pilotprojekt „Bodengebundene arztbegleitete Verlegungen“

Voraussichtlich ab dem 3. Quartal 2018 bis 2019 wird das Pilotprojekt „Bodengebundene arztbegleitete Verlegungen im Rettungsdienst des Landes Brandenburg“ verfolgt. In diesem Zeitraum wird an den Klinikstandorten des Ernst-von-Bergmann-Klinikum Potsdam und dem Carl-Thiem-Klinikum Cottbus jeweils ein arztbesetztes Einsatzmittel (V-NEF) zusätzlich zur Regelversorgung eingesetzt. Dieses Einsatzmittel soll die notwendigen arztbegleiteten Verlegungen zwischen den Krankenhäusern in einem 24/7 365 Tage-Betrieb übernehmen. Des Weiteren soll der Verlegungsnotarzt – welcher speziell geschult ist und eine entsprechende fachliche sowie persönliche Eignung aufweist – als Ansprechpartner für Kliniken zur Verfügung stehen, um im Vorfeld einer Verlegung über die Durchführbarkeit dieser zu beraten (Arzt-Arzt-Gespräch).

Es ist beabsichtigt nähere Informationen zum Pilotprojekt im Laufe des Jahres zu veröffentlichen.

Landesweites QM-System

Zwischen den QM-Beauftragten der fünf brandenburger Regionalleitstellen finden regelmäßige Treffen statt, um ein landesweit einheitliches Qualitätsmanagementsystem aufzubauen und leitstellenübergreifende Verfahren abzustimmen. Im Verlauf des Jahres 2018 sollen die Prozesse zur Handhabung von Ausnahmelagen sowie die Redundanzprozesse erarbeitet und abgestimmt werden.

eCall Fahrzeugnotruf

eCall (Kurzform für „emergency call“) ist ein von der Europäischen Union vorgeschriebenes automatisches Notrufsystem für Kraftfahrzeuge. Es wird ab dem 31. März 2018 in alle neuen Fahrzeugmodelle (z.B. Golf 8) verbaut. Eine flächendeckende deutschlandweite Nutzung wird bis 2030 erwartet. Um eCalls entgegenzunehmen, auszuwerten und im Einsatzleitsystem darzustellen zu können, haben wir gemeinsam mit den anderen Regionalleitstellen entsprechende Technik beschafft. Diese ist verbaut und betriebsbereit.

Verursacht ein mit eCall ausgestattetes Fahrzeug einen Unfall oder der Insasse drückt den „SOS“-Knopf, wird die 112 gewählt und es klingelt ein Notruf in der Leitstelle. Mit Annahme des Notrufes stehen im Einsatzleitsystem sofort sämtliche eCall-Daten zur Verfügung. Hierzu gehören unter anderem:

Auslöseart (manuell oder automatisch)
Rufnummer des Fahrzeugs
Fahrzeugtyp (PKW, LKW, Krad etc.)
Antriebsart (Benzin, Diesel, Elektro, LPG etc.)
Fahrzeug-Identifikations-Nummer (VIN)
Anzahl der Insassen
Positionsdaten (aktuelle Position, letzten 3 Positionen, Richtungsangabe)

Außerdem kann über das Einsatzleisystem das verunfallte Fahrzeug erneut angerufen werden. Auch die eCall-Daten können erneut abfragt werden. Alle eCall-Daten werden im Einsatz gespeichert. Die übermittelte Position wird im Geographischen Informationssystem (GIS) angezeigt.

Weitere Informationen folgen in einem separaten Artikel.

„Anlassgründe“ für IVENA

Durch die Leitstelle NordOst wurden neue – landesweit einheitliche – Anlassgründe für den Interdisziplinäre Versorgungsnachweis IVENA erarbeitet. Dies erfolgte im Auftrag aller fünf brandenburger Regionalleitstellen und in Abstimmung mit den Ärztlichen Leitern des Rettungsdienstes Land Brandenburg. Die Liste umfasst die folgenden Anlassgründe: